Ab wann ist es OK, dem Nachbarn die Zeitung zu klauen? Oder konkreter: muss man ein schlechtes Gewissen haben, wenn man am Sonntag um 15 Uhr die Samstagszeitung nimmt?

 
sach selber was   von Mama
 
kelef, 6. November 2005 um 17:32:17 MEZ

im gegenteil. nimmt man sie nicht, dann könnten potentielle einbrecher auf ideen kommen. ich nehm bei nachbars immer alles was länger als einen tag an der tür hängt an mich, und sammle es. wenn ich sie wiedersehe, kriegen sie es gesammelt in die hand gedrückt. die zeitungen darf ich lesen, die buchstaben lasse ich ja sowieso drinnen. hat sich mal so ergeben, und wir haben es aus vernunftgründen so belassen. funktioniert umgekehrt genauso.

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der, 6. November 2005 um 17:37:12 MEZ

Nicht so gut aber ist, wenn die alte Frau, vor deren Tür man die Vortagszeitung wegnimmt, hinter nämlicher Tür liegt, und mit etwas Verzögerung besorgten anderen dadurch die Abwesenheitsdatierung erschwert wird. Also erstmal klopfen.

[edit: da hat der Supertüp das gleichzeitig gedacht und aber schneller geschrieben. Ob der aber über einen ähnlich reichen diesbezüglichen Erfahrungsschatz verfügt, lässt er nicht erkennen.]

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Mama, 6. November 2005 um 18:41:42 MEZ

Also, der Typ ist eher so 35 und dauernd unterwegs. Die Zeitungsauswahl ist auch immer gegeben: mehrere Briefkästen nebeneinander, einer Tagesspiegel, einer Süddeutsche, einer Berliner. Aber wer kann schon sagen, ob die die doch noch lesen wollen.

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kelef, 6. November 2005 um 19:00:06 MEZ

zeitungen kann man doch ausborgen und zurückgeben, und wenn der typ vernünftig aussieht, einfach sagen wie es ist und dass man eben potentielle einbrecher nicht auch noch einladen will in zeiten wie diesen. manche menschen sind für so was auch noch dankbar, weil ist ja auch in ihrem interesse.

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Mama, 6. November 2005 um 19:23:44 MEZ

Ja, mein direkter Nachbar ist da cool mit, andere weiß ich eben nicht so.

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supatyp, 6. November 2005 um 17:35:42 MEZ

lieber mal nachkucken

ob da alles in ordnung ist bei dem. danach könnSe wieder weiterbloggen

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giles, 6. November 2005 um 20:04:38 MEZ

natürlich ist es überhaupt nicht ok die zeitung auch nur irgendwann an sich zu nehmen, außer der nachbar ist tot. vielleicht legt er wert darauf die ereignisse der vergangenen tage, in denen er aus welchen gründen auch immer, nicht dazu kam, in die zeitung zu schauen, nachzulesen? ich kenne solche menschen. dem verdirbst du das dann, wenn du einfach seine zeitung nimmst. vielleicht würdest du ihn damit aber auch erleichtern, weil er den zwang, die zeitung, die er bestellt und bezahlt hat, lesen zu MÜSSEN als unglaublich schwere bürde empfindet. das kannst du aber nicht wissen, und deshalb...!

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goncourt, 7. November 2005 um 02:11:28 MEZ

Außer der Nachbar ist tot? Ist denn die Tatsache, dass ich einem Nachbarn kaltschnäuzig die Zeitung klauen kann, ohne Gewissensbisse zu haben, weil: er lebt ja noch, nicht auch irgendwie ein Lebenszeichen dieses Nachbarn? Wäre er tot, könnte ich sie dann wirklich beruhigter annehmen? ("Hey, ich glaube, die Zeitung kann ich haben")

(eine Frau mal zu mir: Monsieur de Goncourt, Frau M. wird ja von der Intensiv nicht wiederkommen, Sie wissen, dass deren Parkplatz jetzt für mich reserviert werden muß? Und — oha, ich bin nicht minder erfahren als der Herr der — der Mann, der mich anrief: Monsieur, haben Sie noch eine Zeitung über, vielleicht von irgendeinem Toten?)

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