Consulting 2005
Neuer Karriereplan: Doch Unternehmensberater werden und dann immer denen die mich zur Beratung ins Unternehmen holen empfehlen, sich selbst wegzurationalisieren.
consulting 2003
ist das, was Sie da beschreiben, nicht schon gaengige praxis? habe jedenfalls gelegentlich von leuten gehoert, die berater gerufen hatten und dann, den empfehlungen folge leistend, das eigene portfolio bis zur selbstaufgabe "bereinigen" mussten. jetzt haben sie zum verzweifeln viel tagesfreizeit.
consulting 2005 waere dann vielleicht konsequenteres autodestruktionsconsulting: beratungen beraten beratungen. bcg baut bei mckinsey 10% der stellen ab etc. (obwohl die ja intern schon wieder mehr freistellen, als sie zu boomzeiten eingestellt hatten): ist also auch schon praxis ...
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Na klar kürzen die Berater das Portfolio zusammen. Wenn man das dann verurteilt heisst es fast immer:"Wenn wir nicht kürzen, geht die ganze Firma den Bach runter. Wir müssen sie halt gesundschrumpfen"
Mir schwebte jetzt halt vor, dass man einfach in die Firma geht und sofort den effektivsten Schritt vorschlägt: Die Verantwortlichen austauschen. Wenn sie schon so fertig waren, dass sie die Hilfe brauchten oder einen sowieso nur bestellt haben, damit sie einen guten Grund für Entlasssungen nennen können, dann sind eindeutig die falschen Leute an der Unternehmensspitze.
Hoffnung dass es sich bessert habe ich momentan dank des Wissensmanagement-Trends. Da ist man ja grundsätzlich sehr skeptisch, was Entlassungen angeht, da man ja damit die "organisationale Wissensbasis" - quasi das kollektive Unternehmenswissen - schwächt. Zwar auch keine allzu menschlichen Motive, aber sie ziehen bei den Bossen allemal. Schliesslich hat man wirtschaftliche Argumente, die gegen die Entlassung sprechen.
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consulting 2037
ist nicht das problem tatsaechlich, dass jeder einzelne rationalisierungsschritt von fast zwingender notwendigkeit ist. das was dann andererseits aber im ganzen - als akkumulation der einzelmassnahmen - entsteht, eigentlich von keinem gewollt werden kann? es gibt ein (konzeptionell etwas schmales) buch von dirk kurbjuweit namens "unser effizientes leben. die diktatur der oekonomie und ihre folgen" (sollte eigentlich heissen: "die mckinsey-gesellschaft", haben die kollegen von the firm aber zu unterbinden wissen), das dies in verschiedenen bereichen schoen veranschaulicht. kann man an einem nachmittag im liegestuhl an der spree lesen!
deshalb weiss ich auch gar nicht, ob es grundsaetzlich unter gegebenen umstaenden "richtige" leute an den unternehmensspitzen geben koennte. (koennte es sicherlich, aber, um die frage zu vervollstaendigen: ob die das betreffende unternehmen dann nicht andererseits innerhalb eines halben jahres in die insolvenz gefuehrt haetten? ob es also ein integratives richtig gibt: wettbewerbsfaehig mit allem, was heute dazu gehoert + menschenzentriert)
ich bin da natuerlich ueberhaupt nicht so gut informiert wie Sie es sind. aber die chose mit der "organisationalen wissensbasis" - haben wir das nicht vor ein paar jahren schon einmal gehoert, als alle vermeintlich auf das neue unternehmenskulturelle paradigma etc. umgestellt haben? was dann flankiert wurde von modellen wie bcg´s workonomics ("werttreiber mensch") etc.
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ist nicht das problem tatsaechlich, dass jeder einzelne rationalisierungsschritt von fast zwingender notwendigkeit ist. Eine Frage der Notwendigkeiten. Sie haben schon recht - es läuft wohl konsequent gedacht auf einen Zustand hinaus den keiner will. Weil jeder denk:"Ich mach das jetzt so, weil: Mir hilft das jetzt." Aber eben nur jetzt. Und nur ihm. Aber der nächste Schritt kommt schnell und dann ist auch er dran. Bis sich irgendwann alle Fragen, ob Marx nicht doch recht hatte. Aber was tun? Warten bis die Konsequenzen die Leute eines besseren belehren? Dazu sind mir die Konsequenzen zu brutal.
Danke für den Buchtipp, werde ich mir mal geben.
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kommentare
Ich glaube, wir haben das jetzt beide gemacht.
gHack, 22.06.21, 11:33
20jahre.antville.org
tobi, 22.06.21, 09:35
Ja klar!
Mama, 22.06.21, 08:10
danke für den schönen text. darf ich den auf 20jahre verlinken?
tobi, 22.06.21, 06:28
Ist das sowas wie i-mode?
Mama, 29.05.14, 00:00
Internet kann man ja neuerdings mitnehmen. Dass WAP sich doch durchsetzen würde...?!
fernsehratgeber, 20.05.14, 21:43
musik