Stuttgart

Stuttgart, Innenstadt

Vor Sonnenaufgang auf dem Weg zum Flughafen, Beth Gibbons and Rustin Man - Romance. Als wenn meine eigene gelegentliche Melancholie mir nicht genug wäre, nein, der Song liefert noch seine und dann flasht noch dieser Text aus dem Hinterkopf nach ganz vorne ins Bewusstsein. Im Flugzeug für den Katastrophenfall ein animierter Film, in dem alle Figuren so dermassen künstlich aussehen - eine Parallelwelt, gelegentliche Berührungen mit der Realität ausgeschlossen, ihre Angst vorm Fliegen ist auch nur künstlich. Sie können mir glauben, ich bin ein Film. Im Hotel will ich noch schlafen, aber die Reinigungsaktivitäten in den Nebenzimmern lassen es nicht zu. Fernseher an. Der erste Satz: Bush ist ein Wiedergeborener. Dann die anderen treffen. Marcus und Bov war ich ja schonmal begegnet, Praschl und Hack waren mir realneu. Wahnsinnig symphatische Menschen alles. Später Veranstaltung. Lief super, ein gewisser Flow kam immer dann zustande, wenn viele kurze Texte hintereinander kamen, technische Einlagen mit Bildern und Musik waren auch OK glaube ich. Gut, mehr Zuschauer wären nicht schlecht gewesen. Komischerweise kamen mir die Texte bei der Lesung alle viel nachdenklicher vor als beim lesen vorher. Nachher tinken in Stuttgart. Gar nicht so leicht. Man nimmt dann was es gibt. Sehr gefreut habe ich mich, dass sowohl Frank als auch Andreas den Weg in diese dubiose Stadt auf sich genommen hatten. Mit Andreas war es etwas seltsam, nicht unangenehm, im Gegenteil, nur fehlt mir das angemessene Vokabular um mich für ein Weblog zu bedanken. Sonntag Staatsgalerie. Wieder mal festgestellt, dass ich 99% der Stilleben und 99% der Portraits nichts abgewinnen kann. Aber sehr viele andere Bilder machen den Besuch mehr als lohnenswert. Beim Flughafen treffe ich die Frau wieder, der ich am Tag vorher Geld für die S-Bahn wechseln sollte. Eine sehr nette Gesprächspartnerin für den Rückflug. Als wir Landen, darf aber niemand aussteigen. Verwirrung, auch beim Piloten. "Der Platz der uns hier zugewiesen wurde ist sehr ungewöhnlich...aber wir forschen nach was los ist". Einige Minuten später verkündet er, dass er mit der Zentrale in Köln gesprochen hätte, die hätten Connections nach hier. Die Botschaft: Im Flughafen ist eine Bombendrohung eingegangen. "Wir möchten sie darauf hinweisen, dass sie bitte alle die allgemeinen Sicherheitsbestimmungen beachten und auf ihren Plätzen bleiben" - fast eine halbe Stunde. Natürlich explodiert nix. Killersätze der S-Bahn-Lektüre:

Für Aufregung sorgen Berichte, wonach auch das ZDF eine Camp-Show plant. Man müsse mit der Zeit gehen, sagt Intendant Schächter auf Nachfrage, betont aber, daß die "Handschrift des ZDF" erkennbar bleibe.

[Nachträge:] Stuttgart: mehr MH, mehr Praschl, mehr frapp, mehr argh!, mehr bov

 
sach selber was   von Mama
 
Mama, 19. Januar 2004 um 01:06:50 MEZ

. . Church of Mehdorn.

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the frank, 19. Januar 2004 um 19:54:14 MEZ

@romance

Sie textstellenphilologe! :-;

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Mama, 19. Januar 2004 um 21:36:30 MEZ

ich hatte mir mehrere alben ins mobile hörgerät gezogen und dann kam das halt. und ganz unvorbereitet hatte ich ihren text, ja, vor meinen augen sozusagen

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ak, 19. Januar 2004 um 01:21:20 MEZ

Verwirrt.

Wenn ich das sagen darf. »Mit Andreas war es etwas seltsam, nicht unangenehm, im Gegenteil, nur fehlt mir das angemessene Vokabular um mich für ein Weblog zu bedanken.«

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Mama, 19. Januar 2004 um 01:24:57 MEZ

Ja, hmm, doof formuliert, ich mein, man sagt ja nicht so:"He, du, danke für dein Weblog", wenn sie verstehen. Nicht sie waren seltsam, nicht das rumsitzen mit ihnen dort, mehr die Sprache, der es an angemessener Weblog-Würdigung fehlt. Und nachher ärgert man sich darüber. Und das ganze findet man dann seltsam. Ziemlich. So ungefähr.

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ak, 19. Januar 2004 um 08:41:48 MEZ

Jetzt bin ich berührt. Ich denke, der Link, der Kommentar, die Aufnahme in die Blogrolle, das sind Weblog-Würdigungen. Und das reicht auch. Und am Samstag, nach der Veranstaltung: Da ging es um ein, zwei Bier und um Facetten aus dem Realleben einiger würdiger Weblogger. Nicht mehr, nicht weniger.

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Mama, 19. Januar 2004 um 10:06:43 MEZ

Ja, so ungefähr dachte ich das dann vorhin auch noch. Dank unter Webloggern, das ist das Lesen, das Linken. Da braucht es eigentlich doch keine verbalen zusätze mehr. Und wenn man sich dann wirklich trifft ist das ja eigentlich schon der ultimative Respektsbeweis.

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