Ich bin ja geneigt, das Vorschlagen von Wolfowitz als Weltbank-Chef als ziemlich agressiven Move zu empfinden.

 
sach selber was   von Mama
 
automat, 16. März 2005 um 18:07:31 MEZ

wolfowitz war ja bisher nur in der zweiten reihe tätig. immerhin möglich, dass sich auch bei ihm der thomas-becket-effekt zeigt: dass personen gegenüber ihren unterstützern nur solange loyal sind, bis sie von diesen in ein amt eingesetzt werden. im amt dann nicht mehr.

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goncourt, 16. März 2005 um 18:24:53 MEZ

Aber zunächst bleibt das scharfe Signal. Was macht eigentlich Bono in der Kandidatenliste?

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Mama, 16. März 2005 um 18:35:09 MEZ

Das hab ich mich erst recht gefragt...

Wolfowitz ist halt bisher nur als "Falke" in Erscheinung getreten, daher die Sorgen. Außerdem ist es natürlich ziemlich kritisch zu sehen, wenn jemand der bisher zur treuen Gefolgschaft zählt nun auf einmal bei der Welbank sitzen soll, während die US-Verschuldung in bedenklichem Maß wächst.

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erasmus von meppen, 17. März 2005 um 12:55:07 MEZ

Der ist auch nicht schlimmer als bspw. unser Bundeshotte, das soll man sich mal nicht einbilden.

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Mama, 17. März 2005 um 13:37:50 MEZ

Sie können davon ausgehen, dass ich mir auf unsere Politiker sicher nix einbilde.

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der, 17. März 2005 um 14:25:53 MEZ

Finde ich albern (und langweilig), diese meppische Haltung. Ich denke, die letzten Jahre haben gezeigt, dass es durchaus einen Unterschied machen kann, wer jeweils regiert, auch wenn es alle böse Kapitalisten sind.

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jensito, 17. März 2005 um 15:42:25 MEZ

Sie meinen doch wohl nicht Rot-Grün?

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der, 17. März 2005 um 15:47:55 MEZ

Nö. Ich mein Wolfis Eltern. Aber auch rot-grün (Rot-Grün?) hat natürlich einen Unterschied gemacht. Die Position, von der aus nichts einen Unterschied macht, ist unspannend. (Siehe auch "Beethoven und Bach, beides doch nur Bewegung der Luft.") Die unterstellte Nationenbezogenheit ("unser Bundeshotte" besser qua Bundeshottigkeit) ist ebenfalls mindestens fehl am Platz.

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jensito, 17. März 2005 um 15:50:07 MEZ

Verstehe. Und die Eltern, was unterscheidet die jetzt?

Edit: Nicht dass ich die Nationenbezogenheit an diesem Orte hier vermuten würde, aber in Bezug auf die USA ist ein: 'Aber unsere sind auch nicht besser', schon oft - hm, sagen wir mal, die Stimmung betreffend irritierend.

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Mama, 17. März 2005 um 15:55:25 MEZ

Naja, mit Schröder und Fischer gabs nur Kriegsbeteiligung in Jugoslawien und Afghanistan, mit Stoiber und Merkel hätte es vielleicht anders ausgesehen. Klar, dass da nicht nur redliche Menschenliebe hintersteht und eigentlich ist es müssig zu spekulieren was gewesen wäre wenn, aber dass es Unterschiede gegeben hätte kann man nicht abstreiten. Wie auch immer man die bewerten mag. [gehört eigentlich weiter nach oben in der Reihenfolge hier]

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jensito, 17. März 2005 um 15:58:36 MEZ

Nach Faktenlage zu urteilen, würd ich doch eher sagen, dass gerade mit Schröder und Fischer es Kriegsbeteiligung gab. Stoiber und Merkel sind undenkbar, weil wenn der Schröder die Wahl '98 nicht gewonnen hätte, wäre Kohl noch Kanzler gewesen.

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Mama, 17. März 2005 um 16:03:40 MEZ

Es geht mir nicht darum die rot-grünen Freaks irgendwie besser hinzustellen, ist ja wie gesagt auch müssig, ich bin nur allergisch bei jedweder Äußerung die in Richtung "ist doch egal wer da oben sitzt" geht. Ist es nämlich nicht.

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goncourt, 17. März 2005 um 16:36:31 MEZ

Vielleicht wär's mit Stoiber/Merkel noch krasser. Schröder/Fischer sind aber nicht so sehr Schröder/Fischer, weil sie Rot/Grün sind, sondern weil sie gegenüber der Vorgängerregierung einen dezidierten Generationenwechsel vollzogen haben. Das ist ein Elitenwechsel, der nur teilweise mit Parteistatuten zu tun hat. Dass es erst durch diesen Generationenwechsel möglich wurde, die Kriegsbeteiligung durchzusetzen, ist richtig. Auch, dass sie es erreicht haben, gegenüber den USA neue Machtkoalitionen mit China/Russland anzubandeln (daher der 'Pazifismus'), dass sie in Südosteuropa neue Einflusssphären abgesteckt haben (man denke an den von der WAZ beherrschten Zeitungsmarkt und an Bodo Hombach), - dass das durch das rot/grüne Lager geschehen ist, statt durch das schwarz/gelbe, hat einfach damit zu tun, dass Schwarz/Gelb durch den Wegbruch ihrer alten Führungsriege nach wie vor geschwächt sind. Die jeweilige Parteigeschichte, die jeweilige Farbe ist damit tatsächlich nicht irrelevant. Aber die Relevanz bezieht sie eben nur vage von den Statuten her.

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erasmus von meppen, 17. März 2005 um 19:45:18 MEZ

Sich über Wolfowitz aufregen ist so unspannend wie Peter Ustinov gutfinden. Wie sagte schon Kant so treffend: der eine melkt den Bock und der andere hält den Eimer drunter.

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