Wellenbewegungen

Der wirkliche Nachteil an diesen Bluetooth-Headsets ist natürlich, dass ich jetzt die Irren in der U-Bahn erstmal gar nicht mehr für irre halte. Der kurze moment reicht. Schon sitzt man neben ihnen oder direkt gegenüber und fragt sich: Wo ist das Handy? Wenn weder im linken noch im rechten Ohr das Headset steckt, wo dann? Wieso spricht der immer nur die drei Worte "Nollendorfplatz, Fußmatte, abtreten!" und wird dabei immer lauter?

Man will natürlich auch nicht unfreundlich sein und sich einfach umsetzen, weil: dann könnte der Irre ja denken, dass ich ihn für irre halte.

 
sach selber was   von Mama
 
micro_robert, 14. April 2005 um 20:44:50 MESZ

Klar. Glossolalie für ferngesteuerte Autisten.

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Mama, 14. April 2005 um 20:48:58 MESZ

Vielleicht virales Marketing der katholischen Kirche meinen sie?

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micro_robert, 14. April 2005 um 20:49:54 MESZ

Eher Pentecoastal Hillbilly Madness. Speaking in tongues.

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roland, 14. April 2005 um 21:50:56 MESZ

ungelogen: heute hatte ich einen Irren mit Headsetattrappe neben mir.

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micro_robert, 14. April 2005 um 21:52:00 MESZ

bestimmt "wegen der strahlung".

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Mama, 14. April 2005 um 21:52:09 MESZ

Das spart Unterbringungskosten - Gesundheitswesen in Deutschland 2005.

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typ.o, 15. April 2005 um 07:05:51 MESZ

Sprachgesteuertes Schloß, der versucht Zugang zu irgend einem Gerät zu bekommen

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Mama, 15. April 2005 um 15:55:47 MESZ

Ich glaube ja er wollte nur der U-Bahn mitteilen, wo sie hinfahren soll. Allerdings passt in meine Theorie weder die Fußmatte noch das Abtreten hinein.

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seewolf, 15. April 2005 um 15:59:17 MESZ

ja nee

der wollt seiner Reinemachefrau mit Migrationshintergrund nur sagen, wie sie in die Wohnung kommt.

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der, 15. April 2005 um 16:36:25 MESZ

Oder vielleicht war das der Irre, der immer die Stationen ansagt, und er war noch müde / hat sich warmgelaufen?

Ein paar Mal fand ich den ja ganz amüsant, aber inzwischen wechsel ich immer das Abteil. Habe auch den Eindruck, der ist aggressiver geworden; inzwischen will er immer Strafzettel verteilen (wg. nicht-Festhaltens z.B.).

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Mama, 15. April 2005 um 16:59:14 MESZ

Könnte sein, etwas agressiv wirkte der schon und die U2 wars auf jeden Fall. Allerdings noch nicht Nollendorfplatz sondern zwischen Ernst-Reuter-Platz und Zoo. Bin dann am Zoo aber eh in die S-Bahn umgestiegen.

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erasmus von meppen, 15. April 2005 um 18:40:57 MESZ

Der war auf dem Weg zu mir, denn zu mir kommen sie irgendwann alle.

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Mama, 15. April 2005 um 18:44:21 MESZ

Mich würde in meiner Funktion als windiger Kapitalist ja nun brennend interessieren: kaufen die auch manchmal was? Und wenn, was?

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erasmus von meppen, 15. April 2005 um 19:31:23 MESZ

Die kaufen sogar was, aber sehr sehr selten. Häufiger lecken sie die CDs ab. Um 19: 50 kommt z.B. fast jeden Tag einer, der sich stets an dieselbe Stelle placiert und halblaut ins Sortiment schimpft, bis ich ihn hinauskomplimentiere. Aber einmal hat er sogar was gekauft.

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Mama, 17. April 2005 um 16:52:11 MESZ

CDs ablecken? Für mich nicht so ein Problem, aber echte Neurotiker gehen wohl nur noch mit Handschuhen einkaufen, wenn sie das lesen.

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erasmus von meppen, 18. April 2005 um 10:29:01 MESZ

Einen nenne ich Jean-Baptiste Lully, weil der immer an den Cds rumlullt, wenn man ihn einen Moment aus den Augen läßt. Einen anderen nenne ich Vic Dorn (weil er dem von Loriot gespielten gleichnamigen Horrordarsteller ähnelt), der wandelt stets durchs ganze Klassik-Sortiment und speichelt es gehörig ein. Dann verschwindet er wieder. Vic Dorn speichelt allerdings nicht nur, sondern kauft wie ein Rohrspatz historische Opernaufnahmen. Es scheint ihm aber dann das Geld für minimale Körperpflege zu fehlen. Das sind aber nur zwei Beispiele. Im Grunde sind die meisten Einheimischen, die regelmäßig zu uns kommen, klinische Fälle.

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