Zweckentfremdung einer polizeilichen Partyauflösung

 
sach selber was   von Mama
 
der, 9. Juli 2005 um 18:04:08 MESZ

Zusammenfassung: Es gibt Party, Party zu laut, Anwohner bitten um Ruhe, passiert nix, Bullen kommen, werden zugelabert, gehen, es passiert nix, Bullen kommen wieder, es gibt Ärger. So what?

Ach nee. "Im außeroffiziellen, privaten Raum, so meinen die meisten, seien sie frei zu tun und zu lassen was sie wollen. Von Zeit zu Zeit jedoch übernimmt es die Objektivität selbst, ihre Untertanen aus dem „Dunkel des gelebten Augenblicks“ zu reißen."

Mann mann. Die Textsorte "wir sind im Recht, wir werden siegen"-Flugblatt finde ich nur noch sehr schwer erträglich.

Diese unsinnigen Einleitungen (siehe oben -- wer meint bitte, im "privaten Raum" frei zu sein "zu tun und zu lassen was sie wollen"?), diese augenzwinkernde sub-Süffisanz ("gemächlich entfernt": lies, wie jeder weiss, "gerannt", etc.), diese Selbstherrlichkeit, mit der angenommen wird, durchaus nach belieben unhöflich sein zu dürfen ("Überhaupt wird viel mit der Polizei debattiert, wobei ihr die meisten Anwesenden indirekt, in mehr oder weniger subtiler Weise zu verstehen geben, daß man sie so findet wie Bullen eben sind: Dumm, häßlich und zu stark, welchletzterer Eigenschaft wegen allein man überhaupt gedenke, den Anordnungen Folge zu leisten." Und dann der Hammer: "Die unpolitisch Gesinnten entfernen sich, [...]").

Gut möglich, dass unter den Polizisten Assis waren, aber, dem Text nach zu urteilen, nahezu sicher, dass auf der Party Assis waren. (Mit starken Blockwart-Tendenzen selbst, übrigens, der Sprache nach: "Dies kann als deutliches Indiz dafür gewertet werden, [...]".)

Es gibt einfache Regeln des respektvollen Zusammenlebens in der Grossstadt; dazu gehört, eine Party, auf der getanzt werden soll, nicht in Privaträumen zu machen, sondern dort, wo der Besitzer dafür sorgt, das niemand genervt wird; oder doch mindestens, wenn Nachbarn um Ruhe bitten, dieser zu entsprechen.

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Mama, 9. Juli 2005 um 18:18:50 MESZ

Ja, sehr viel an dem Text ging mir auch sehr auf die Nerven, aber ich fände es interessant mehr Texte von solchen vorfällen im Internet zu sehen, einfach um sie mal mit den Polizeimeldungen abzugleichen.

Mit dem selbstherrlichen Tonfall haben sie natürlich recht, zumal ich ja selbst stark der Meinung bin, dass man im gesellschaftlichen Leben gewisse Freiheiten aufgeben muss, um selbst ein halbwegs angenehmes und sicheres Leben zu führen.

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Mama, 9. Juli 2005 um 18:20:18 MESZ

BTW: haben sie heute abend schon was vor? Klar, ist etwas kurzfristig, aber wenn sie im kleineren Kreis mit ein paar fellow Bloggers was trinken mögen...

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petersen, 9. Juli 2005 um 18:23:10 MESZ

Ach, ich fand, es las sich wie nahezu ein beliebiger Indymedia-Text über Polizeieinsätze. Immer die gleiche Leier über Gut (Wir) und Böse (Grün).

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der, 9. Juli 2005 um 18:33:33 MESZ

Stimmt. Es ist nur dieser Zitterwolf-style, der so nervt. (Und klar, es sollte auch nicht vorkommen, dass sich die Polizei aus Gewohnheit mehr erlaubt, als erlaubt ist, und das sollte verfolgt werden, etc. pp...)

@mama: Och menno, wie immer gerade heute ungünstig, wollte zu M.I.A. gehen nachher.. --> email.

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roland, 9. Juli 2005 um 19:42:45 MESZ

danke jedenfalls, dass ich das jetzt nicht hinschreiben musste, was fürn doofer text das ist.

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