Und dieser Radioreporter, der jetzt berichtet, wie lecker doch das Fleisch aussieht, vor dem er steht.

 
sach selber was   von Mama
 
Irene, 3. Dezember 2005 um 14:05:06 MEZ

Braver Bub!

Wolf Schneider, ehemals Verlagsleiter beim Stern, Chefredakteur der Welt sowie langjähriger Leiter der Henri-Nannen-Schule, erinnerte auf dem Journalistentag in Bochum an die unsägliche Hysterie um das Thema BSE. Ohne einen einzigen menschlichen Todesfall als Argument, hätten damals deutsche Medien die Fleischindustrie zu Grunde geschrieben.

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micro_robert, 3. Dezember 2005 um 14:07:06 MEZ

Hysterie hin und her: Es gab wissenschaftlich nachgewiesene BSE-Fälle bei Tieren. Auch in Bayern, wo Wolfi Schneider bekanntermassen haust. Vielleicht sind den Behörden doch einige Fälle von Hirnzersetzung entgangen.

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Irene, 3. Dezember 2005 um 14:12:32 MEZ

Ja eh. Ich halte es sogar für denkbar, dass die Medien dazu beigetragen haben, BSE unter den Teppich zu kehren. Ich kenne eine Frau, die um 2000 rum beim privaten Lokalfernsehen war, als man in Deutschland noch nicht viel drüber wusste. Sie sagt, sie habe im Münchner Umland an einer Reportage mitgearbeitet, nachdem ein Landwirt beim Sender angerufen hatte: "Meine Kühe tanzen im Stall", aber niemand hatte eine Erklärung dafür, außer dass irgendwas nicht stimmt. Der Beitrag wurde vom Redakteur aus dem Verkehr gezogen, die TV-Frau aß nie wieder Rindfleisch, dann kam die Rindfleisch-Kampagne für Qualität aus Bayern, und pünktlich zu Weihnachten der erste offiziell gemeldete BSE-Fall.

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Irene, 3. Dezember 2005 um 14:14:15 MEZ

Ich finde es schön absurd, dass Gesundheit erst ab dem ersten Todesfall ein Thema sein soll, und das Ganze in einem Artikel, der erklärt, wie wichtig Weblogs, Web 2.0 und Mario Sixtus sind.

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Mama, 3. Dezember 2005 um 14:29:00 MEZ

Ja, schon ziemlich komisch, dieser Verweis. Wird man erst nach dem ersten Todesfall auf Weblogs hören? Oder wie jetzt?

Und nochmal Grundsätzlicher und auf die Gefahr hin, dass ich jetzt in die Nähe von den PETA-Arschlöchern gesteckt werde: Fleischkonsum setzt immer zwingend Todesfälle vorraus.

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Irene, 3. Dezember 2005 um 14:34:56 MEZ

Auch auf die Gefahr hin, dass jetzt einige Bürgerssöhnchen die Nase rümpfen: Meine Verwandtschaft besteht aus Bauern, Gastwirten und Metzgern, und ich bin damit aufgewachsen, dass die Wurst und das Schnitzel von Tieren stammen, die meine Verwandten zerlegt haben. Auch ein Weg, ein ausgeprägtes Mißtrauen gegenüber der Fleischindustrie zu entwickeln.

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mutant, 7. Dezember 2005 um 15:26:47 MEZ

das leben setzt todesfaelle voraus; es ist ein ewiges werden und vergehen.

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