Aufgewacht, als F. mich anrief, um als erster zu gratulieren. Schlechte Verbindung, UBahn. Ja, später aus dem Büro. Aufgestanden, Kaffee gemacht, Milch aufgeschäumt, Milchkaffee getrunken, Musik angeworfen, "It' too late" von The Streets im High Contrast Remix, super Start in den Tag. Nachgedacht, ob ich mich künftig als Künstler im klassischen Metier verdingen soll, als Künstlernamen würde ich ganz bescheiden "Johann Sebastian Fluss" wählen. Manchmal würde man mich scherzhaft "Johann Sebastian reißender Fluss" nennen, was dann den Anflug eines seligen Lächelns in mein Gesicht zaubern würde. Wobei ja der Barock früher nie so meins war. Außer die Fugen natürlich, da kommt ja das musikalische Element so schön mit dem nerdig-mathematischen zusammen, Regelwerke yeah! Eh, Regelwerke. Vielleicht werde ich ja auch Politiker. Ich liebe es ja Regeln aufzustellen. Aber ich hasse es ja immer, wenn die dann nicht eingehalten werden. Also Politiker, da kann man dann aufs Gesetz pochen. Ja, in der Musik gibts auch so Regeln. Die Sprache der Noten mit den etwas schwammigen Interpretationsanweisungen darüber, die inzwischen alle zum Klischee verkommen, weil sich gestörte Etablissements mit pseudokulturellen Ansprüchen so nennen. Adagio, Andante, Allegro. Hat aber ja was wunderschönes, so eine nur ungefähre Regel. Weil, jeder wird das ja anders spielen, anders interpretieren, wie man so sagt. Und da sollte doch eigentlich schon von Anfang an das dürsten nach Perfektion ein wenig gestillt sein, denn wie kann man etwas perfekt machen, wenn das Ziel gar nicht so klar definiert ist? Wobei man natürlich andersrum ziemlich genau merken kann, wenn etwas ganz und gar nicht perfekt ist. Wenn man die Noten nicht richtig trifft zum Beispiel. Das ist so mehr mein Problem, wenn ich mich dann doch mal hinsetze um nach Noten Klavier zu spielen. Ich habe immer schon viel lieber improvisiert, da ist man so frei und kann in seine eigene Welt abgleiten. Aber wenn man das jedes mal macht, dann übt man nicht nach Noten zu spielen. Und dann denkt man irgendwann: verdammt, wenn ich damals nur mehr geübt hätte. Aber man muss ja nicht gleich melancholerisch werden.

 
sach selber was   von Mama
 
henning, 9. März 2006 um 09:24:24 MEZ

haben sie denn geburtstag; und schildern den liebsten wunsch? und in dem lied e.23-lva: kann man den da auch hören?

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Mama, 9. März 2006 um 16:15:08 MEZ

Geburtstag, ja, hatte ich. Der liebste Wunsch, nein, früher mal. Ein wenig hören kann man meine Liebe zur Musik hoffentlich immer ein bisschen in meinen Stücken.

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isabo, 9. März 2006 um 17:10:54 MEZ

Oh, herzlichen Glückwunsch! (Wozu auch immer, ich hätte jetzt auf Examen getippt, ist aber egal, Glück kann man immer wünschen.)

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Mama, 9. März 2006 um 17:45:06 MEZ

Oh, danke. Naja, äh, bis zum Diplom...stammmel...verdrück

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