Die Tibet-Ausstellung in der Villa Hügel bot durchaus eine beeindruckende Sammlung an Klosterschätzen. Allerdings bin ich mit der Materie wenig vertraut. Und auch, wenn ich nun ein wenig vertrauter bin, war mir oft so, als stünde ich vor einer altertümlichen Version einer Yu-Gi-Oh-Kartensammlung. Das hat aber eben hauptsächlich mit meiner Unkenntnis zu tun.

Ob ich mich denn überhaupt nach Kreuzberg trauen würde, fragte sie.

In einem Schulsystem, das auf Gymnasien die Maxime "Keiner wird zurückgelassen" verfolgt, wird auf Dauer die Bedeutung von privat finanzierten Eliteschulen steigen. Aus dem Glauben heraus, die Eliteschüler würden an normalen Gymnasien durch schwächere Mitschüler aufgehalten (was stimmen mag) und müssten folglich an speziellen Schulen besonders gefördert werden, werden wohlhabende Eltern ihre Kinder auf ebendiese Eliteschulen schicken. Weil sie dafür gut bezahlen, werden die Eliteschulen gute Lehrer umwerben und diese mit gutem Geld locken. Folglich wird sich auf diesen Eliteschulen nicht die Spitzengruppe des Leistungsspektrums wiederfinden, sondern die Schüler, deren Eltern die Spitzengruppe im Gehaltsgefüge bilden. So kann man am Ende den Namen "Eliteschule" nur noch über die besondere Güte der Lehrer definieren, wenn man denn davon ausgehen darf, dass diese dem Ruf des Geldes folgen. Da aber das Leistungsspektrum sich nicht signifikant von dem einer normalen Schule unterscheiden dürfte, verpufft der Effekt der Leistungsförderung in den Eliten. Vielleicht abgesehen davon, dass diejenigen Schüler der Leistungselite, die auf einer solchen Schule landen, nun möglicherweise von besseren Lehrern unterrichtet werden. Ein insgesamt positiver Effekt bliebe auf Dauer aus.

 
sach selber was   von Mama
 
spork, 3. Oktober 2006 um 11:22:36 MESZ

Wenn ein Schüler Potential hat, kann man das in einer solchen Eliteschule sicher eher entdecken und fördern, während er/sie in einer "normalen" Schule Gefahr läuft zu versacken. Allerdings ist das Publikum an den Privatschulen, die es hier nun gibt beziehungsweise geben wird, alles andere als pflegeleicht. Und ja, potentielle Intelligenz ist komplett unabhängig von sozialen Status. Ich glaube jedoch, dass das Konzept "Eliteschule" weniger darauf ausgerichtet ist, eine intellektuelle Elite herauszubilden als als eine Gruppe von Menschen, denen ein Bewusstsein der Superiorität unabhängig von ihren tatsächlichen Leistungen anerzogen wird.

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mutant, 3. Oktober 2006 um 12:28:45 MESZ

den letzten satz wuerde ich so unterschreiben. ein solcher anspruch an elite muss uebrigens nicht nur fuer privatschulen gelten. das diese schulen dem eigenen anspruch dann nicht gerecht werden koennen, fuehrt zu den bizarrsten auswuechsen. man fragt sich dann schon, was von "allgemeinbildenden schulen" generell zu halten ist, wenn man das gefuehl bekommt, das allgemeinbildung ein aussterbendes gut ist.

(ausserdem bin ich immer noch der meinung, das das gymansium als vermeintlich hoechste bildungsebene total ungeeignet ist, aber das ist ein anderes thema)(hurra, hurra, die schule brennt...)

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