Nothing So Strange

In Berlin läuft gerade das b.film Festival. Im Rahmen der "Digital Vision" habe ich dort Nothing So Strange gesehen. Der Film hörte sich erstmal recht interessant an:

"Bill Gates ist tot! Er wurde erschossen, aber wer ist der Täter? Der vermeintliche Bösewicht – natürlich ein schwarzer Anarchist – wurde auf frischer Tat liquidiert, aber war er es wirklich? Die sich eiligst formierende Bürgerinitiative 'Citizens For Truth' versucht die Wahrheit ans Licht zu bringen.[...] Regisseur Brian Flemming hält der Nation einen Spiegel vor, indem er die Figur Bill Gates dekonstruiert und benutzt, um aufzuzeigen, daß die Dinge nicht immer so sind, wie sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Mit einer Mischung aus Dokumentaraufnahmen und inszenierten Szenen rückt er der amerikanischen Ikone zu Leibe, stellt den American Way Of Life mit seinen "gesicherten Wahrheiten" generell in Frage und lässt weder die Guten noch die Bösen ungeschoren davonkommen."
Soweit so interessant. Eines Muss man dem Film definitiv bescheinigen: Er wirkt absolut authentisch. Wie eine Low-Budget Dokumentation eben. Man könnte glatt glauben, dass alles so passiert sein könnte, dass jemand die Computeranimationen mit der Tat-Rekonstruktion hergestellt hätte um Licht ins Dunkel zu bringen. Aber man weiß natürlich die ganze Zeit, dass Bill Gates nicht 1999 erschossen wurde. Also entfaltet der Film auf den Zuschauer eine seltsame Wirkung, denn das Authentische ist offensichtlich konstruiert und doch will man glauben schenken. Die Mechanismen von Dokumentationen und Wahrheitsfindung werden einem klar, wenn man hier mittendrin ist und doch immer von außen draufschaut. Aber trotz aller Authenzität hat der Film ein schwerwiegendes Problem. Nein, falsch, wegen all der Authenzität hat der Film ein entscheidendes Problem: man nimmt ihm ab, dass er eine realistische Dokumentation ist, aber leider eine verdammt nochmal sehr langweilige.  
sach selber was   von Mama
 
gHack, 4. Oktober 2003 um 21:44:11 MESZ

Ich hab mal angefangen, Material zur medialen Konstruktion des Mythos Gates zu sammeln.

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Mama, 4. Oktober 2003 um 21:56:23 MESZ

Aber sie waren nicht der Typ mit der roten Kappe, der nach dem Attentat aus dem Gebäude gerannt ist, oder?

Aber ist sicher ein interessantes Thema, wenn auch Bill Gates selbst ziemlich uninteressant ist, glaube ich.

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Rasmus, 5. Oktober 2003 um 13:29:09 MESZ

tja es ist wahrscheinlich, dass seinen Leben interssanter als seine Person, aber es ist anzunehmen dass beide nicht in völliger Koexistenz erxistieren.

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