Und heute war auch endlich Vollversammlung der TU Fakultät VIII (Wirtschaftswissenschaften), bei welcher - man glaubt es kaum - mit nur einer Gegenstimme quasi einstimmig eine Unterstützung des Streiks beschlossen wurde. Dennoch, eine seltsame Veranstaltung. Eine studentische Vollversammlung bei der mehr Professoren als Studenten sprachen und man sich hauptsächlich gegenseitig versicherte, dass ja eigentlich nicht viel eingespart werden könnte, wenn man die Fak. 8 wegkürzt. Weil das durchaus immer mal wieder im Gespräch ist - und fast nur deshalb - war die Zustimmung zu den Protesten wohl so groß. Selbstredend wurden kritische Themen wie Studiengebühren und die Legitimität von Hausbesetzungen als Protestaktion gemieden. Aber immerhin, Unterstützung des Streiks.

WS97 wurde ja auch gestreikt, vielleicht ist das so ein "1-mal pro Stundentengeneration"-Ding. Da war das so:

Gegenstimmen gibt es nicht, weil die Leute Angst haben, sich unpopulär zu machen. Auch die WiWis. Eigentlich ist allen klar, das Streik nicht gerade das beste Mittel ist, aber was will man machen? (Die einzigen, die ein Streik trifft, sind die, die auf Bafög angewiesen sind - bei denen schlägt ein verlorenes Semester knallhart zu). Man macht irgendwie mit, weil man sich freut, ein bisschen, dass man doch nicht völlig Generation Golf ist.

Reaktionen: wird es groß genug, hängen sich die Medien ran, man bekommt klasse Infos ("Hey, der Blüm macht da noch Grundsteinlegung neben der Charité, wollt ihr da nicht vielleicht auch hin?"). Dann kommen die Politiker ("die Studenten haben recht, das kann im deutschen Bildungswesen so nicht weiter gehen! Wir von der haben in unserem n-Punkte-Plan"). Christiansen, usw. Keiner ist gegen euch, alle sind für euch. Die GEW sendet solidale Grüße.

Vielleicht gibt's einen Sonderfond mit ein paar Öre für die Bibliotheken, und 3 neue Computer. Weihnachten fahren alle zurück nach Stuttgart, und aus is.

Klingt pessimistisch? - Ich nehme Wetten an.