Nicht jeder, der einwilligt etwas zu tun, verzichtet dadurch auf das Recht, von anderen vor sich selbst geschützt zu werden.

Damit schließlich der gesellschaftliche Pakt kein sinnloses Stück Papier sei, enthält er schweigend die Übereinkunft, die allein den anderen Bestimmungen Stärke verleihen kann, derzufolge ein jeder, der dem allgemeinen Willen den Gehorsam verweigert, durch die gesamte Körperschaft dazu gezwungen werden wird: Was nichts anderes heißt, als daß man ihn zwingen wird, frei zu sein;

Ich fürchte da lag Rousseau dann doch nicht so ganz richtig; er hat nicht solcherlei Verhältnisse vorrausgesehen, die einem im kleinen dann eben doch nicht die Wahl lassen, frei zu sein. Die einen dann immer wieder Entscheidungen treffen lassen, die zur Selbstausbeutung für ein Ziel führen, dass man so nie verfolgt hat. Die einen Produkte kaufen lassen, die allzu oft von unfreien Menschen produziert werden, deren kindliches Leben von der Arbeit abhängt. Die einen selbst zu der Überzeugung treiben, egal was man tut, es sei falsch.

Aber andererseits, frei, doch, ich bin frei.

 
sach selber was   von Mama
 
fernsehratgeber, 25. Januar 2004 um 15:14:34 MEZ

alles illusionen. und es hat mit anstand zu tun, die illusionen der anderen nicht noch mutwillig auszunutzen. und wenn man besonders nett ist, dann weist man den anderen auf die illusionen hin (womit jene aber eigentlich nur durch eine weitere illusionäre sphäre abgelöst werden). andererseits: hmm. der illusion von freiheit möchte ich mich lieber selbst berauben. vielleicht führt gerade dieser prozess zur befreiung.

[selbstverquasung. ich sag's ja. das muss aufhören.]

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Mama, 25. Januar 2004 um 16:35:04 MEZ

Sich der Illusion von Freiheit berauben als Akt der Befreiung. Interessante Idee.

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