Ich habe gestern mit einem Freund einen Film auf DVD gesehen, aber da dieser Freund zur Zeit in Potsdam wohnt, musste ich den Zug pünktlich bekommen. Wir fangen an den Film zu schauen, stellen fest dass der Zug früher kommt als wir dachten. Lösung: die restlichen 80 Minuten des Films auf 1,5-Fach-Geschwindigkeit schauen. Fand übrigens trotzdem, dass der Film (achtung:) Längen hatte und nicht besonders gelungen war. Aber zugegebenermassen musste man in den meisten Szenen eher lachen, auch wenn sie eher subtil angelegt waren.

Zatoichi mochte ich sehr. Kluge Worte gibts sicher woanders dazu, ich finde dazu keine.

Die Frage die sich mir aufdrängte: Wann sind wir soweit, dass es Special-Effects-Stars gibt, mit denen man die Filme bewirbt? Ab wann haben die Effektklitschen wirklich Macht in Hollywood? Haben sie das schon? (der halbe Abspann war für Graphikfuzzis)

Der Film: Moraltriefender Katastrophenblockbuster, ganz gut gemacht eigentlich. Aber völlig vorhersehbar und daher langweilig. Einzige Szene bei der ich mich wirklich so richitg amüsiert habe: Lauter US-Bürger wollen nach Mexiko flüchten, die machen aber die Grenze zu und die US-Bürger wander durch den Rio Grande ein während ein Reporter laut in die Kamera ruft:"They are crossing the Border illegally"

Knallhart. So müssen Zombiefilme aussehen.

Ich glaube ich sollte mir Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm ansehen. Wollte ich ja erst nicht, aber nachdem ich das Interview in der Zeit gelesen habe und diese Kritik, bin ich doch wieder frohen Mutes. Helge Schneider war ja ein Held meiner Jugend, unsere legendäre Band "Trivial Madrigal" war deutlich von seinem Stil geprägt (dazu irgendwann mal mehr). Immer noch unvergessen wie Helge in Texas ewig versucht mit seinem riesigen Sombrero das "Naturschutzgebiet"-Schild zu verdecken. Noch besser war dann natürlich Johnny Flash, das filmische Erstlingswerk von Schneider, über das er selbst einmal in einem Interview sagte:"Wir haben da einfach wild Szenen improvisiert und nachher eine Handlung drumherum gebastelt". Wobei natürlich immer noch unübertroffen ist, wie wir damals unserer unheimlich gutgläubigen, endlos protestantischen Religionslehrerin Texas als einen Film über eine Sekte untergeschoben haben. "Jaja, das handelt von einer Sekte, die hat dieser Enrico Snyder gegründet, der nach Texas ausgewandert ist". Sie sprang nicht sofort drauf an, aber nachdem wir sie penetrant in jeder Religionsstunde auf den Film ansprachen kam sie irgendwann in den Unterricht und gab sich nach unserem erneuten Nachfragen leicht bis mittelschwer erzürnt. Ja, sie habe den Film ausgeliehen und sich angesehen. Den Rest von der Rede kann ich nur Bruchstückhaft wiedergeben, da ich wirklich lachend auf dem Tisch lag, um Luft ringend. Sie sagte, das wäre ja ein Drama gewesen, mit komischen Witzen und Frauen welche gar keine Frauen waren und sowieso hätte sie das Gefühl wir wollten nur einen Ulk mit ihr treiben. Unserer von Lachsalven durchsetzten Erklärung, sie müsse wohl den falschen Film mitgenommen haben schenkte sie dann widerwillig glauben, zumindest tat sie so und sprach das Thema nie wieder an. Aber irgendwie wurden die Filme des Herrn Schneider immer, äh, unlustiger? Oder war es das altern, das den Humor veränderte? Ich glaube ich geb mir mal den neuen Film, ich bin glaub ich wieder soweit.

...aller Zeiten gelobte Plan 9 From Outer Space.

Endzeitfilm mal ganz ohne Ballerorgien:

Songs from the Second Floor heute um 22:25 auf 3Sat. Abgefahren, irgendwie. Ich mochte ihn.