In gewisser Weise waren wir trotzdem alle Sozialisten, mich eingeschlossen. Denn jeder, der für eine abgestufte Einkommenssteuer eintritt, ist ein Sozialist.

Ganz interessant, zu lesen, wie Milton Friedman denkt. Ein hochintelligenter Mann, aber seine Meinungen teile ich nicht. Milton Friedman ist Kapitalismus pur.

 
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Palast Derepublik

Doch schon die Ruine in ihrem jetzigen Zustand kündet nur noch vom Sieg des Kapitalismus. Da kann man reintun und draufschreiben, was immer man will.

Eben im Radio gehört, dass einer der Abrissunternehmer plant, Millionär zu werden, indem er aus der Fassadenverglasung Sonnenbrillen macht. Die Welt durch die Scherben des Sozialismus betrachten und damit reich werden.

 
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Vorhin an einem Plakat vorbeigekommen, das da als Werbung für eine neue Frauenzeitschrift rumhing. Darauf stand ganz dick: Praktikum zu gewinnen.

 
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Für mein Vorbild

Called up my friend Joe, a roof job pro, 459 on his mind car stereos He said the spot was sleep, he cased the joint a week 3 a.m. on the dot inside we creep Got Alpines,Fishes,JVC's, Motorola Phones,Sony Color TV's Had the hide packed up till we heard freeze

Ice-T Drama

 
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Wissen sie, ich möchte ihnen mal erklären, wo eigentlich das Geld dieser ominösen Leute mit den dicken Geldsäcken aus dem anderen Eintrag da unten herkommt. Zuerstmal sind die nämlich gar nicht ominös, sondern Bankangestellte. Wie der Typ am Schalter, mit dem sie Abi gemacht haben. Genau, der, der beim ersten Treffen ein Jahr später schon so mit seinem Vermögen rumgeprotzt hat und heute immer noch bei Mami wohnt. Genau so Leute sind das, nur das die nach dem Abi auch noch BWL studiert haben. Die also ermöglichen ihnen, ab und zu mal endlich Ordnung auf ihrem Schreibtisch im Büro zu schaffen. Zack, ab in den Karton mit dem Kram. Und endlich mal ihren Berater im örtlichen Arbeitsamt kennenlernen, hatten sie sich doch schon länger mal vorgenommen. Wie aber kann es sein, dass sie sich dieser Willkür beugen müssen? Na, die haben das Geld.

Wo haben die das eigentlich her? Reiche Erbdynastie? Wilde Verschwörung? Nein. Sondern - und jetzt kommt der Witz des Jahrhunderts - von ihnen. Ja, lustig, nicht wahr? Und wie kam das? Früher hatten sie mal eine Arbeitslosenversicherung, aber die wurde irgendwie so teuer, also zack! Weg damit. Früher hat ihnen auch der Staat mal die Rente gezahlt, aber weil sie so mit Arbeiten beschäftigt waren haben sie nicht genug Kinder gezeugt, also zack! Rente weg, zu teuer. Deshalb haben sie angefangen, von ihrem Gehalt was abzugeben. In schöne Fonds mit Namen wie "Value Superperformer Plus" oder so. Und jetzt haben da die lustigen Investmentbänker ihr Geld für ihre Rente. Und was machen die? Genau! Dafür sorgen, dass sie bald nicht mehr arbeiten müssen!

Mama denkt über Arbeit nach: [ 1 | 2 | 3 ]

 
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Arbeit mal wieder - diesmal zu teuer

Vielerorts hört man inzwischen den Satz:"Arbeit ist in Deutschland zu teuer". Die FDP sagt es, die INSM sagt es, meine Mitstudenten sagen es und bald sagt es auch dein örtlicher Obdachlosenzeitungsverkäufer. Mit ernster Miene wird einem berichtet, dass bald die Welt untergeht oder vielleicht Harry seinen Kindern sagen muss, dass sie ab jetzt nicht mehr Kinderriegel sondern leider jetzt gepresste Papierriegel essen müssen, oder dass der arme Enkel von Omi Krause demnächst sicher keine Ausbildungsstelle bekommen wird. Weil nämlich zu teuer. Die Arbeit. Was soll das eigentlich bedeuten? Also, genau bedeuten. Ich meine, klar, mir ist das Arbeiten auf jeden Fall zu teuer. Sie wissen schon, Opportunitätskosten. Ich lieg doch lieber faul auf meinem Bett als für die paar Kröten im Kühlhaus neun Stunden lang verfaulte Koteletts umzuetikettieren, wenn ich mir dann davon nichtmal den Phaeton leisten kann. Man könnte meinen, das wird sich bald ändern, weil VW zum Beispiel auch meint, dass Arbeit zu teuer ist. Wenn die also billiger wird, kann ich dann auch endlich den schon lange mal verdienten Phaeton kaufen. Damit ich mich dann nachts auf dem Weg zum Spätkauf nicht erkälte, wenn ich mal wieder neues Bier brauche.

Aber so hat sich VW das nicht gedacht. VW will nämlich gar nicht den Phaeton billiger verkaufen. Nur billiger Produzieren. Deshalb werden auch Mitarbeitern freundliche Angebote gemacht. Zum Beispiel mal etwas weniger Gehalt zu nehmen für die sowieso etwas schlampige Arbeit. Als Gegenleistung verlagert VW dann auch nicht die Produktionsstätten nach Bulgarien. Freundlich. Voller herzlicher, menschlicher Wärme, könnte man sagen. Und der Vorstand kann sich dann von dem Geld (das eben noch die Kinder von Monteurin Hilda für amoralisch-geschmackfreie Hiphop-Klingeltöne auf den Kopf gehauen haben) auf der nächsten Brasilienreise beim vergnüglichen Abend mit den überaus netten Damen den ein oder anderen Lolli kaufen.

Ja, ums Verlegen gehts. Effiziente Allokation des zu investierenden Kapitals. Die Globalisierung hat uns nämlich nicht nur Früchte in lustigen bunten Farben zu Schleuderpreisen beschert, sondern sie hat es auch möglich gemacht, dass der Boss morgen sagt:"Jungs, die Aktionäre mussten heute morgen doch tatsächlich Sekt statt Champagner zum Frühstück trinken. Sekt! Also steht doch mal bitte auf jetzt, die Jungs in der Ukraine setzen sich morgen früh ungern auf vorgewärmte Stühle". Ja, so geht das heute. Nicht nur Paris Hilton führt ein Jet-Set leben, sondern auch der moderne globale Konzern. Und wechselt dabei die Mitarbeiter wie Paris ihre rosa Kleidchen. Und genau deshalb sagen jetzt all diese Leute: Arbeit ist in Deutschland zu teuer, weil: woanders ist sie billiger. Und die Logik sagt: billiger machen, die Arbeit hier, weil: sonst gehen die Onkels mit den großen Geldsäcken weg. Und die gehen wirklich nicht weg, wenn die Arbeit billiger wird, diese Altruisten. Erstmal.

Was meint denn das jetzt für den einzelnen rechtsschaffenden und überaus fleißigen Bürger wie dich und mich (hahaha)? Mal so konkret: billigere Arbeit, da meinen die, wir sollen weniger bekommen für die Arbeit! Echt jetzt mal. Aber das bekommt natürlich keiner so gesagt, weil: man spart ja über Umwege. Man sagt: "hier, die Nebenkosten. Viel zu hoch! Kuck mal, Arbeitslosenversicherung. Das ist doch das, was bei dir auf dem Gehaltsscheck immer für Florida-Rolf abgebucht wird". Kann doch nicht wahr sein. Diese anderen immer! Ja, schon ist man mit seinen Gedanken an einem ganz anderen Ort. Kann sich schön echauffieren und bekommt gar nicht mehr mit, dass da an den eigenen Sicherheiten gekürzt wird. Denn man bekommt ja nur die Fälle der "Schmarotzer" um die Ohren gehauen, die keinen Job wollen, weil sie ja betrügen können. Unfreiwillige Arbeitslosigkeit? Existiert immer weniger im Bewusstsein der Leute. "Wer wirklich will, der findet auch Arbeit". Ja, Hugo hat nach dem Verlust seiner Call-In-Pannespiel-Show auf Kabel1 auch nicht angefangen, sich auf die faule Haut zu legen. Er arbeitet nach unbestätigten Augenzeugenberichten inzwischen als Fachkraft für Fleischverarbeitung und schlachtet kleine Lämmer. Obwohl er doch Vegetarier ist, munkelt man. Das ist Engagement.

Also: den Staudamm aufmachen und der Kapitalstrom wird das Land mit frischem Geld überschwemmen. Weg mit deinen Leistungen, halt die Fresse, arbeite und konsumiere. Für mehr bist du nicht geboren worden. Denn deine Rechte (jaja, das sind Rechte! Deine!) stehen dem maximalen Gewinn entgegen. Oder hab ich das alles doch irgendwie jedesmal nur falsch verstanden, wenn jemand gesagt hat "Arbeit ist in Deutschland zu teuer"?

 
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