Rußland 2006. Keiner ist mehr sicher:

Es geht um die vandalistischen Ausschreitungen gegen eine Kunstausstellung im Moskauer Sacharow-Zentrum 2003, als eine Gruppe extrem nationalistischer Personen die Ausstellung mit dem Titel „Achtung Religion!“ verwüstete, deren Exponate spielerisch-kritisch mit religiösen Symbolen umgingen. Zu den Künstlern gehörte auch meine Frau, Anna Altschuk. Fünf Monate verbrachten wir praktisch dauernd im Gericht. Zuerst wurde ein Prozess gegen die Täter angestrengt, aber die Staatsanwaltschaft sprach sie unter einem Vorwand frei. Danach begann ein Prozess gegen die Attackierten, gegen den Leiter des Sacharow-Zentrums, wegen „Schürens von nationalem und religiösem Zwist“. Auch den Künstlern drohten Gefängnisstrafen. Die Staatsduma erklärte gegenüber dem Generalstaatsanwalt, die Künstler hätten die Gefühle orthodoxer Gläubiger verletzt.

Was geschah dann im Gerichtssaal?

Wir wurden dort von einem nahezu analphabetischen Publikum angepöbelt und waren antisemitischen Beleidigungen ausgesetzt. Wir erhielten auch Morddrohungen. Als ich den Richter fragte, warum er ein solches Verhalten dulde, bekam ich zu hören: „Das Verhalten der Leute hier haben Sie doch provoziert!“

 
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Wieder nix verstanden?

Das neue Programm soll den Angaben zufolge eine "Task Force" beinhalten, die immer dann gerufen werden könne, "wenn es brennt". [...] Wolfgang Bosbach wertete den Wahlausgang als Ausdruck eines Protestes der Bürger gegen etablierte Parteien und "die da oben"

Ihr Spacken. Da haben Nazisympathisanten Nazis gewählt. Da muss man einfach mal sehen: die Leute haben ihr Kreuz da gemacht, weil sie fremdenfeindliche Dummbeutel sind. Oder Knallharte Rassisten. Oder einfach biedere Idioten, die sich denken:"Die machen wenigstens was".  

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"Artist Brian Springer spent a year scouring the airwaves with a satellite dish grabbing back channel news feeds not intended for public consumption. The result of his research is SPIN, one of the most insightful films ever made about the mechanics of how television is used as a tool of social control to distort and limit the American public's perception of reality."

(hatte ich schonmal vor längerer Zeit drauf hingewiesen, jetzt kann man den aber bequem online ansehen: www.jonhs.net)

 
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Die UN-Interventionstruppe Monuc spricht unter Berufung auf Augenzeugen von »einem Missverständnis«, das die Gefechte auslöste, die sich dann »zu Jean-Pierre Bembas drei Kilometer entfernter Residenz bewegt« hätten.

Es spricht jedoch einiges dafür, dass Kabilas Garde versucht hat, Bemba zu töten. Kabila wurden knapp 45 Prozent der Stimmen zugesprochen. Bemba liegt mit 20 Prozent weit zurück; seine Chance bei der für Oktober geplanten Stichwahl erscheint gering, doch Bündnisse mit unterlegenen Kandidaten und der UDPS Etienne Tshisekedis, dessen Anhänger die erste Wahlrunde boykottierten, könnten ihm vielleicht doch die nötigen Stimmen einbringen. Der Angriff auf Bembas Residenz war keine sporadische Schießerei, Kabilas Garde setzte neben Artillerie auch Panzer ein, die sie erst Ende Juli erhalten hatte.

Jungle World: En Garde

 
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So kann man Irlands wirtschaftlichen Aufschwung natürlich auch erklären. Übertragbarkeit ist dann wohl eher nicht mehr drin:

This relation between the number of people who aren’t of working age and the number of people who are is captured in the dependency ratio. In Ireland during the sixties, when contraception was illegal, there were ten people who were too old or too young to work for every fourteen people in a position to earn a paycheck. That meant that the country was spending a large percentage of its resources on caring for the young and the old. Last year, Ireland’s dependency ratio hit an all-time low: for every ten dependents, it had twenty-two people of working age. That change coincides precisely with the country’s extraordinary economic surge.

 
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Warum schreckt die Welt nur bei israelischen Bomben auf? Womöglich schockieren die Toten des Libanon so unvergleichlich viel mehr als die Verhungernden in Darfur und die Ruinen in Tschetschenien, weil sie als Fanale einer surrealistischen Geopolitik wahrgenommen werden.

Wer die Aktualität in Gaza oder Kana verfolgt, zählt die Toten nicht einfach als Tote schlechter Tage - die Särge dieser Opfer umgibt der Nimbus einer fatalen Verheißung, an den hunderttausende Kadaver aus Afrika und dem Kaukasus einfach nicht heranreichen. Identifizieren nicht Legionen von Experten seit Jahrzehnten den Nahostkonflikt als Zentrum des Weltchaos und Schlüssel zu seiner Befriedung? Welcher Diplomat wiederholt nicht bis zum Überdruss die Formel von den Höllenpforten zu künftigen Kriegen und den Eingangstoren zur Weltharmonie, die sämtlich in Jerusalem stehen?

Ein immer gleiches Drehbuch geistert durch die Hirne des 21. Jahrhunderts. Es behauptet, dass alles sich an den Ufern des Jordan entscheidet. In seiner harten Version liest es sich so: Solange sich vier Millionen Israelis und genauso viele Palästinenser gegenüberstehen, sind 300 Millionen Araber und anderthalb Milliarden Muslime dazu verdammt, in Hass, Blut und Verzweiflung zu leben. Und die rosige Fassung: Wir brauchen nur einen Frieden in Jerusalem, schon erlöschen die Feuer in Teheran, Karachi, Khartoum und Bagdad und weichen universeller Eintracht.

derStandard: Das Jerusalem-Syndrom

 
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FRAGE:

Liebe Frau Damrau,

da die Partei im Zusammenhang mit dem satirischen und somit künstlerischen Magazin "Titanic" steht, drängt sich mir geradezu die Frage auf, wie Sie das kulturelle Wesen von Berlin stärken wollen?

Liebe Grüße aus Ihrem Wahlbezirk, V. Walter

ANTWORT:

Frau Walter,

gut daß Sie das ansprechen. Berlin hat kein kulturelles Wesen. Berlin hat "TVB" und peinliche "Buddy-Bären"! Und genau mit diesem Kitsch werde ich aufräumen. Versprochen.

A. Damrau*

Ist ja bald wieder Wahl hier in Berlin, da kann man sich mal wieder amüsieren auf http://www.kandidatenwatch.de/

 
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