[highway to being well] Fr., 8.9.06 - Mama
Zeit: Die Bio-Schwemme. Interessante Entwicklung, die sich bei den Bio-Lebensmitteln vollzieht. Ich persönlich begrüße das ja sehr, dass immer mehr Leute Bioprodukte kaufen, wobei es mir mehr um die Artgerechte Tierhaltung geht als um den Verzicht auf Pestizide beim Obst- und Gemüseanbau (was natürlich auch eine gute Sache ist). Aber über was für einen Markt reden wir eigentlich?
Im vergangenen Jahr stieg der Verkauf von Biolebensmitteln um rund 15 Prozent, für dieses Jahr werden sogar 20 Prozent vorausgesagt. Die Anbaufläche hingegen wächst hierzulande nur um jährlich drei bis fünf Prozent. Deutsche Biobauern allein können den immensen Bedarf der Discounter nicht decken. Als Lidl Ende April ins Ökosegment einstieg, verkündete das Unternehmen, sein Sortiment demnächst zu einem Fünftel mit Bioware bestücken zu wollen. Zum Vergleich: Im deutschen Durchschnitt beträgt die Quote gerade einmal 3,2 Prozent. In der Branche heißt es, Lidl suche eine Menge Biomilch, die bis zu 40 Prozent der gesamten Inlandsproduktion ausmachen würde.
Das hat zur Folge, dass einerseits der Bedarf im Ausland gedeckt werden muss, andererseits die Höfe gezwungen sind zu wachsen. Beides Punkte die nicht dem klassischen Verständnis von Ökologischer Landwirtschaft entsprechen, die auf naturbezogene Produktion setzt und möglichst auf lokalen Absatzmärkten verkauft. Aber:
»Es gibt gute Argumente für regionale Lebensmittel, aber die Transportemissionen sind es nicht«, sagt Ulrike Eberle vom Freiburger Öko-Institut. In der Energiebilanz von Zucchini macht der Transport nur etwa ein Zehntel der ökologischen Kosten aus, hat die Wissenschaftlerin errechnet. Wer das Gemüse daheim in einen modernen energiesparenden Kühlschrank lege, erklärt sie, der nutze der Umwelt mehr, als der Transport zuvor geschadet habe. Auch größere Höfe sind kein Problem, obwohl sie nicht dem Klischee des Ökokleinbauern entsprechen. »Mit großen Maschinen gibt es weniger Energieverbrauch«, sagt Alexander Hissting von Greenpeace.
Bleibt der Zwang der Ökobauern, mehr zu produzieren, oder sich zu Verkaufskartellen zusammen zu schließen, um nicht von der Discounter-Marktmacht erdrückt zu werden:
Wegen des knappen Angebots können die Discounter bislang die Preise, die sie den Produzenten zahlen, noch nicht drücken. »Aber alle haben Angst vor dem Moment, wenn das Angebot gewachsen ist und die Discounter das Sagen haben«, weiß Thomas Dosch vom Anbauverband Bioland. Den Landwirten bleibt deshalb vermutlich nur eines: selbst zu wachsen.
Andererseits vielleicht auch interessant, diesen Artikel über die Entwicklung des US-Biomarkts gegenzulesen. Da hört sich das etwas anders an.
[Politik] Mi., 6.9.06 - Mama
"Artist Brian Springer spent a year scouring the airwaves with a satellite dish grabbing back channel news feeds not intended for public consumption. The result of his research is SPIN, one of the most insightful films ever made about the mechanics of how television is used as a tool of social control to distort and limit the American public's perception of reality."
(hatte ich schonmal vor längerer Zeit drauf hingewiesen, jetzt kann man den aber bequem online ansehen: www.jonhs.net)
[Nerdbla] Mi., 6.9.06 - Mama
Ergebnis eines nerdigen Programmierabends:
Mamassivs Last.fm Top 50 Artists Comparison Tool
[Update:] Noch ein paar Funktionen bzw. Statistiken hinzugefügt.
[potentiell virtuelles Ich] Mo., 4.9.06 - Mama
Ich bin heute der uninteressanteste Mensch der Welt.
[Sport] Fr., 1.9.06 - Mama
Die Griechen packen im Halbfinale der Basketball-WM grad die Amerikaner ein. Wow! Eine wahnsinnig gute Mannschaftsleistung. Absolute Empfehlung auch das zweite Halbfinale Spanien gegen Argentinien um 12:30 im DSF.
Update: Griechenland im Finale, USA im Spiel um den dritten Platz.
[Politik] Do., 31.8.06 - Mama
Die UN-Interventionstruppe Monuc spricht unter Berufung auf Augenzeugen von »einem Missverständnis«, das die Gefechte auslöste, die sich dann »zu Jean-Pierre Bembas drei Kilometer entfernter Residenz bewegt« hätten.
Es spricht jedoch einiges dafür, dass Kabilas Garde versucht hat, Bemba zu töten. Kabila wurden knapp 45 Prozent der Stimmen zugesprochen. Bemba liegt mit 20 Prozent weit zurück; seine Chance bei der für Oktober geplanten Stichwahl erscheint gering, doch Bündnisse mit unterlegenen Kandidaten und der UDPS Etienne Tshisekedis, dessen Anhänger die erste Wahlrunde boykottierten, könnten ihm vielleicht doch die nötigen Stimmen einbringen. Der Angriff auf Bembas Residenz war keine sporadische Schießerei, Kabilas Garde setzte neben Artillerie auch Panzer ein, die sie erst Ende Juli erhalten hatte.
kommentare
Ich glaube, wir haben das jetzt beide gemacht.
gHack, 22.06.21, 11:33
20jahre.antville.org
tobi, 22.06.21, 09:35
Ja klar!
Mama, 22.06.21, 08:10
danke für den schönen text. darf ich den auf 20jahre verlinken?
tobi, 22.06.21, 06:28
Ist das sowas wie i-mode?
Mama, 29.05.14, 00:00
Internet kann man ja neuerdings mitnehmen. Dass WAP sich doch durchsetzen würde...?!
fernsehratgeber, 20.05.14, 21:43
musik